Seminare & Vorträge

Hier finden Sie die nächsten Seminare und Kurse, die ich leite, sowie Vorträge, die ich halte bzw. Mitschnitte von Vorträgen, die ich gehalten habe.

28.6.2025: Vortrag bei der Langen Nacht der Wissenschaften

  • Im Rahmen der 25. Langen Nacht der Wissenschaften, die für alle interessierten Laien und Fachleute frei zugänglich ist, findet die 10. Lange Nacht der Psychoanalyse statt, in deren hier zu findendem Programm ich einen Vortrag halten werde:
  • “Widerstand und seine Bearbeitung”
  • Menschen, die unter quälenden Symptomen oder Beziehungsproblemen leiden, möchten daran etwas in einer Therapie ändern. Gleichzeitig sind Veränderungen beängstigend, weil sie das innerpsychische Gleichgewicht in Frage stellen und weil viele Abgründe des Entwicklungsweges anfangs im Nebel liegen. Freud verglich eine Analyse deshalb mit einer Bergwanderung: Der Analytiker kennt das Gebirge, das vor ihnen liegt, selbst auch nicht, ist aber ein ausgebildeter Bergsteiger. Er und sein Patient haben Mut, aber auch Angst vor dem Weg, was bei beiden zu Widerständen führt. Freud unterschied 5 Gruppen von Widerständen, heute sprechen wir in der Psychoanalyse von 8 Widerstandsarten. Sie werden im Vortrag benannt und skizziert. Ich beschreibe, warum ein nicht erkannter oder nicht bearbeiteter Widerstand zum Scheitern der Therapie führt.
  • Ort: Internationale Psychoanalytische Universität, Stromstr. 1, 10555 Berlin, Haus 3, Raum 3b-03, Erdgeschoss
  • Zeit: 28.06.2025 – 18:00 Uhr

19.9.2025: Vortrag bei der 76. Jahrestagung der DGPT in Würzburg

  • Bei der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) vom 18. bis 21. September 2025 zum Thema “Einsamkeit” werde ich einen Vortrag halten:
  • “Wie gut, dass niemand weiß, das ich Rumpelstilzchen heiß!” – Einsamkeit als ein Widerstand gegen das Erkanntwerden
  • Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland jedes Jahr 27,8% der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Von diesen 17,8 Millionen Menschen haben aber nur 3,4 Millionen im Laufe des vorangegangenen Jahres nach einer Psychotherapie gesucht. Die anderen 80% bleiben mit wesentlichen Aspekten ihres Erlebens einsam, ob sie nun allein leben oder nicht. Sie halten es wie das Rumpelstilzchen, das nur einsam im Wald seinen Namen nennt, weit weg von allen Menschen. Aber auch die, die zu uns in Therapie kommen, sind unsicher, ob wir ihren Namen, ihr Erleben, ihre Identität erraten und verstehen sollen, oder doch lieber nicht. Innere Einsamkeit wird dann auch in der Therapie zu einem Widerstand gegen das Erkanntwerden der psychischen Identität. Ohne seine Bearbeitung wissen wir nie, wer da vor uns sitzt. Wenn wir es zu früh durch Erkundungen erfahren, versinkt das Rumpelstilzchen vor Scham in Grund und Boden, so dass es aus der Therapie auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Nicht umsonst hat Freud die Hypnose aufgegeben, die zu schnelle Einblicke ermöglichte und sie durch die Regel ersetzt, dass ein Verstehen des Widerstandes dem des Inhaltes vorangeht.
  • Ort: Congress Centrum Würzburg, Pleichertorstraße 5, 97070 Würzburg
  • Zeit: Freitag, 19.09.2025 im Forum von 14:00 bis 15:30 Uhr

9/2025 – 1/2026: Zoom-Vortragsreihe: Widerstände in Psychotherapien

  • Patient:innen begeben sich in eine Psychotherapie, weil sie unter quälenden Symptomen oder Beziehungsproblemen leiden und daran etwas ändern möchten. Gleichzeitig sind Veränderungen vom ersten Schritt an beängstigend: Zum Einem stellen sie das zumeist mühsam gefundene psychische Gleichgewicht in Frage. Zum Anderen liegen viele Abgründe, die auf dem Entwicklungsweg von den Patient:innen bewältigt werden müssen, noch im Nebel. Deshalb setzen Patient:innen dem therapeutischen Veränderungsprozess von Anfang an diverse Widerstände entgegen.
    Die Vortragsreihe und das Buch zeigen auf, welche Konzepte einzelne Therapieverfahren vom Widerstand haben und was Widerstand in der psychotherapeutischen aber auch somatischen Behandlung bedeutet (Compliance). Die acht Formen des Widerstandes, die die Psychoanalyse unterscheidet, werden ausführlich anhand von Fallvignetten dargestellt. Verdeutlicht wird, warum in psychodynamischen Therapien die Regel gilt: “Widerstandsbearbeitung vor Inhaltsbearbeitung” und warum Therapien aller Richtungen an einem nicht verstandenen und nicht bearbeiteten Widerstand scheitern können.

  • Die Vortragsreihe richtet sich an approbierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Aus-und Weiterbildungsteilnehmende, Studierende verschiedener Fächer, aber auch alle an moderner Psychotherapie Interessierte.
  • Hier finden Sie das detaillierte Programm zur Vortragsreihe mit allen Terminen.
  • Die Vorträge finden über diesen Zoom-Link kostenfrei mittwochs statt, von 20:00 bis 22:00 Uhr.
  • Meeting-ID: 654 932 0200, Kenncode: 06051856 (natürlich Freuds Geburtstag)
  • Zertifizierung: Psychotherapeutenkammer Berlin – 2 FE pro Abend. Aus-und Weiterbildungsteilnehmende erhalten Anwesenheitsbescheinigungen für ihre Institute.
Datum Thema
Datum 10.09.2025 Compliance, Prävalenz und Verteilung psychischer Krankheiten, Wirksamkeit von Psychotherapieverfahren, Versorgungslage mit Therapeutinnen, Entstehung und Entwicklung des Begriffes Widerstand, Formen des Widerstandes
08.10.2025 äußere und innere Rahmenwiderstände
05.11.2025 Thema Widerstände durch Abwehrmechanismen
03.12.2025 Thema Übertragungswiderstände, Schuld und Scham als Über-Ich-und Ich-Ideal-Widerstände, das Altgewohnte als Es-Widerstand
Datum 07.01.2026 Thema Krankheitsgewinne, strukturspezifische Widerstände, Gegenübertragungswiderstände

13.12.2025: Die Verwendung von Märchen im psychotherapeutischen Prozeß

  • Märchen sind über Jahrtausende von Generation zu Generation weiter gegeben worden. Jede Generation hat sie ein wenig verändert, indem sie eigene Erfahrungen mit eingewoben hat. Deshalb enthalten Märchen Aussagen über alle Arten von Konflikten und über sehr verschiedene psychische Erkrankungen. Zwei Grimmsche Märchen sollen in ihrer Bedeutung vorgestellt werden. Anregungen zur Arbeit mit Märchen in Therapien werden vermittelt.
  • Zeit: Samstag, 13.12.2025 von 09:00 bis 17:00 Uhr
  • Gebühren: 150,- Euro für Approbierte, kostenfrei für Aus-und Weiterbildungsteilnehmende
  • Anmeldung: 030 3138736 oder info@praxis-abel.de
  • Ort: Alfred Adler Institut Berlin, Neue Kantstr. 4, 14057 Berlin
  • Zertifizierung: Psychotherapeutenkammer Berlin ist beantragt

12.-16.9.2026: Erfurter Psychotherapiewoche

Mehr als Libido und Todestrieb: Objektbeziehungspsychologie als die gegenwärtige Hauptströmung der Psychoanalyse

  • hybride Vorlesung täglich 90 Minuten, insgesamt 10 Fortbildungsstunden
  • Der schottische Psychoanalytiker Ronald Fairbairn erweiterte und reformierte in den 1940er Jahren Freuds Triebtheorie, indem er sagte, dass die Libido nicht nach Befriedigung, sondern nach einem Objekt, also nach einem anderen Menschen sucht. Die zentrale Motivation des Menschen ist danach nicht, Triebimpulse am anderen abzureagieren, sondern ein Gegenüber zu finden, mit dem zusammen sehr unterschiedliche Wünsche erfüllt und Gefühle geteilt werden können. Gemeinsam mit anderen prägte er damit die “Objektbeziehungspsychologie”, die heute die Hauptströmung der Psychoanalyse darstellt. Sie hat die duale Triebtheorie Freuds, in der es nur den Sexual- und den Todestrieb gab, um eine Fülle zentraler menschlicher Grundbedürfnisse erweitert. Die Konflikte, für die wir alle in unserem Leben kompromisshaft Lösungen finden müssen, sind nun nicht mehr nur Triebkonflikte, sondern Konflikte die mit der Entfaltung oder Versagung von ganz unterschiedlichen Grundbedürfnissen zu tun haben. Erstmals wurden 2023 die wichtigsten Konzepte der Objektbeziehungspsychologie und die Menschen, die sie geschaffen haben, im “Handbuch der Objektbeziehungspsychologie” zusammenfassend dargestellt. Es wurde von Thomas Abel herausgegeben und enthält das Kondensat dessen, was in 123 Jahren Psychoanalyse entstanden ist.
  • Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entstehung dieser Strömung, die kein Ismus wurde, weil es nicht den einen, charismatischen Begründer gab, über ihren aktuellen Stand und über ihren allmählichen Übergang vermutlich in eine intersubjektive Strömung. Beispielhaft werden die Ansätze einzelner Autoren und Konzepte dargestellt.
  • Themen an den 5 Tagen:
    1. Was ist Objektbeziehungspsychologie? Geschichtliches, Definition, Begriffe und Untergliederungen
    2. Margaret Mahler: Symbiose und Individuation
    3. Edith Jacobson: Das Selbst und die Welt der inneren Objekte
    4. Luise Reddemann: Selbstanteile und innere Objekte in Imaginationen – Ein “bildgebendes” Verfahren in der psychodynamischen Therapie
    5. Neuere Entwicklungen in der Objektbeziehungspsychologie: Joseph Weiss, Christopher Bollas, Jessica Benjamin und Donna Orange

Einführung in die psychodynamische Traumatherapie

  • Kurs Thomas Abel, täglich 3 Stunden = insgesamt 20 Fortbildungseinheiten
  • Das Wort Trauma stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Wunde. Sie wird einem Menschen durch körperliche, sexuelle oder emotionale Gewalt, durch extreme Vernachlässigung oder Isolation zugefügt, denen er hilflos ausgeliefert ist und die seine Verarbeitungsmöglichkeiten bei weitem übersteigen. Die Verletzung ist umso größer, je früher im Leben sie zugefügt wird, je länger sie andauert und je vertrauter die Beziehung zu den Tätern ist. Vertrauen in die Mitmenschen verwandelt sich in Misstrauen. Die Hälfte aller Menschen wird im Laufe ihres Lebens traumatisiert. Bei 12% der Frauen und 6% der Männer entwickelt sich daraus eine posttraumatische Belastungsstörung, bei anderen eine Depression, Angst-, Sucht-, Ess- oder Borderline-Störung. Damit sind mehr als die Hälfte der jährlich registrierten 27,8% psychischer Erkrankungen auf Traumatisierungen zurückzuführen. Durch die Zerstörungen des Klimawandels und der Verteilungskriege werden diese Zahlen in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen. Inzwischen gibt es sehr wirksame psychotherapeutische Verfahren, wie kontrollierte, randomisierte Studien zeigen. Der Kurs ist eine Einführung in einen psychoanalytischen Ansatz, der vor allem die psychodynamisch-imaginative Traumatherapie nach Reddemann beinhaltet, ergänzt um Elemente der übertragungsfokussierten Therapie nach Kernberg, sowie um verhaltenstherapeutische Skills.
  • Themen an den 5 Tagen in den beiden Doppelstunden (DS):
    1. Was ist ein Trauma und welche Folgen hat es laut ICD und DSM? Äußere Sicherheit: Rahmenbedingungen und Therapievereinbarungen;
    2. Anspannungskurve und Skills zur Rückkehr in den Bereich des Nachdenkens und Fühlens; Beobachtertechnik – Vorstellung und Kleingruppenarbeit
    3. imaginative Arbeit mit jüngeren Ichs – Vorstellung und Kleingruppenarbeit
    4. imaginative Arbeit mit destruktiven Objekten und Täterintrojekten – Vorstellung und Kleingruppenarbeit
    5. Bildschirmtechnik und Traumakonfrontation – Vorstellung und Kleingruppenarbeit

Kurs: Psychodynamische Traumatherapie 2025/2026

  • Der Kurs hat bereits begonnen. Da die Inhalte aufeinander aufbauen, kann niemand mehr dazu kommen.
  • In diesem Kurs über 4 Wochenenden wird das vollständige Curriculum der Psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann vermittelt, weiterhin einige Elemente der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) nach Otto Kernberg, sowie des Skillstrainings der Dialektisch-Behavioralen Therapie nach Marsha Linehan.
  • Hier finden Sie die detaillierten Inhalte und Zeiten des Kurses
  • Da die Inhalte des Kurses aufeinander aufbauen, ist eine Teilnahme an allen 4 Wochenenden notwendig: 15./16.3.2025, 24./25.5.2025, 15./16.11.2025 und 24./25.1.2026, jeweils 9-17 Uhr.
  • Anerkennung und Zertifizierung: Der Kurs wird mit 64 Fortbildungseinheiten durch die Berliner Psychotherapeutenkammer für Approbierte zertifiziert, für Aus-und Weiterbildungsteilnehmende mit 64 Seminarstunden von den Instituten auf Antrag anerkannt.
  • Alle 4 Wochenenden sind kostenfrei für Aus-und Weiterbildungsteilnehmende. Für Approbierte betragen die Kosten 1.000 Euro, die vor dem ersten Kurswochenende fällig sind.
  • Ort: Alfred Adler Institut Berlin, Neue Kantstr. 4, 14057 Berlin, 2. OG

“Der Eisenofen” Vortrag über ein grimmsches Märchen und seine Interpretation